Der Paderborner Diözesankalender im Spiegel der liturgischen Bücher

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Der liturgische Heiligenkalender ist in jedem Bistum den lokalen Gegebenheiten angepasst, indem örtliche Heilige, besonders die Patrone, darin aufgenommen werden.

Die Ausstellung, die auf der Magisterarbeit von Matthäus Freitag an der Theologischen Fakultät über den Paderborner Kalender sowie auf Erkenntnissen der im Juni 2019 stattgefundenen Tagung „Katholische Konfessionalisierung in Paderborn? Religiöse Prozesse in der Frühen Neuzeit“ beruht, zeigt die gedruckten Paderborner liturgischen Bücher, aus denen sich die Geschichte des Kalenders erschließen lässt.

Die Ausstellung beginnt mit dem ersten gedruckten liturgischen Buch des Bistums, dem Brevier von 1513. Nach ihm erfolgte ein erster Bruch durch die Einführung des römischen Kalenders als Grundlage für die Diözesankalender nach der Liturgiereform des Konzils von Trient. Die darauffolgenden Kalender sind sozusagen Anhänge oder Ergänzungen zum römischen Kalender. Von den im Laufe der Zeit gedruckten entsprechenden Ergänzungen zum Messbuch und zum Brevier, Missae propriae und Officia propria, werden hier die wichtigsten gezeigt. Die Ausstellung endet mit dem aktuellen Ergänzungsheft zum deutschen Stundenbuch von 2014.

Der Kalender war und ist stets in Veränderung begriffen: zum einen liegt dies am Wunsch, neu heiliggesprochene oder neu ins Bewusstsein gekommene Heilige zu feiern, zum anderen auch an Vorgaben aus Rom, die einer dadurch verursachten „Aufblähung“ des Kalenders durch zu viele Heilige wieder entgegenwirken sollten.

Insgesamt lässt sich im Paderborner Kalender aber eine große Kontinuität feststellen. Ins-besondere die Feier des Diözesanpatrons Liborius war immer mit dem meisten Bestand an eigenen Texten ausgezeichnet.

 

 

Text: Matthäus Freitag

Foto: EAB Paderborn

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